Nach 2:0 Rückstand dreht Friesdorf das Spiel

Der SV Breinig ist schon fast so etwas wie ein Angstgegner für Friesdorf. Schließlich konnte der FC Blau-Weiß in Breinig bislang noch nie drei Punkte einfahren. Entsprechend vorgewarnt fuhr das Team des Trainergespanns Farkas/Huhn zum Auswärtsspiel. Auch wenn Breinig als Tabellenletzter der Liga in das Spiel ging, wollte man die Gastgeber auf keinen Fall unterschätzen.

Die richtige Einstellung, wie sich herausstellte, denn das Spiel war nichts für schwache Nerven. Vor allem in Halbzeit Eins spielte der SV Breinig gut auf. „Wir sind in der ersten Hälfte planlos auf dem Platz herumgelaufen. Da haben wir als Trainer in der Aufstellung Fehler gemacht, die wir dann aber in der Halbzeit korrigiert haben. Die 2:0-Führung für Breinig ging absolut in Ordnung, vor allem wenn man sieht, welche Chancen wir wieder liegengelassen haben“, erklärte Trainer Joszef Farkas nach dem Spiel.

Gemeint waren etwa ein Schuss von Kanata Todate an das Lattenkreuz, der Aufsetzer von Pascal Langen, den der Breiniger Torwart noch über die Latte lenken konnte oder ein Kopfball von Pascal Köpp, der vom Keeper ebenfalls entschärft werden konnte.

Deutlich glücklicher agierten dagegen die Gastgeber. Nach einer Ecke für den SV Breinig, die von der Friesdorfer Defensive gut entschärft wurde, machte sich Ayman Lhadaf mit dem Ball am Fuß auf den Weg zum Breiniger Tor. In dieser Kontersituation befand sich Friesdorf in Überzahl. Doch anstatt den Ball auf den bereits startenden Köpp zu passen, vertendelte Lhadaf den Ball und der SV Breinig setzte zum Gegenkonter an. Im Sechszehner wurde das Leder zum Ärger der Trainer dann auch noch gleich zweimal schlecht verteidigt. Diese Chance ließ sich Breinigs Kariem Emara nicht nehmen und erzielte in der 23. Minute aus 16 Metern die 1:0-Führung für die Gastgeber. Bei dem verdeckten Schuss war Friesdorf Keeper Jörg Gräber chancenlos.

In der 39. Minute kam es noch dicker für Blau-Weiß. Nach einem Foul von Takaya Kato und dem folgenden Freistoß von Adrijan Behrahmi aus 20 Metern landete der Ball bei Mergim Statovci, der völlig freistehend aus sieben Metern zur 2:0-Führung einköpfte.

In der Halbzeitpause musste das Trainergespann handeln. Die Marschrichtung wurde geändert, denn dieses Spiel, darüber waren sich alle einig, musste gewonnen werden. „Wir haben dann einen Dreifachwechsel vorgenommen. Neben Decio Ferreira da Silva Neto und Boris Kivoma kam auch Urlauber Severin Scholz ins Spiel.

„Severin war in der vergangenen Woche noch in Urlaub, da ist es eigentlich nicht üblich, dass man dann eingewechselt wird, aber seine Einwechselung hat die Wende gebracht. Er war, sozusagen, der Dosenöffner“, erklärte Farkas nach dem Spiel und spielt damit auf folgende Szene an.

Zunächst war Breinig darauf aus, noch ein weiteres Tor nachzulegen. Nach einem abgefangenen Angriff leitete Jan Marc Bringer einen langen Ball auf Severin Scholz weiter. Scholz bespielte daraufhin seinen Gegner so gut, bis dieser Scholz schließlich per Foul im Strafraum von den Beinen holte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Jan Marc Bringer sicher.

Mit dem Anschlusstreffer keimte bei den Gästen auch wieder die Hoffnung auf, dass diesmal in Breinig noch etwas zu holen sei. Auch die Breiniger gaben nicht auf, hatten sie den ersten so wichtigen Sieg schon in Sicht. Doch die Angriffsbemühungen der Gastgeber wurden jetzt nicht mehr so entschlossen vorgetragen wie in der ersten Hälfte.

Nach einem weiten Einwurf von Pascal Köpp wurde das Spiel schnell auf die linke Seite zu Takaya Kato verlagert. Der passte direkt auf Zakaria Harrach, der in der 59. Spielminute dann zum 2:2-Ausgleich einköpfte. Während der SV Breinig nun darum kämpfte, wenigstens einen Punkt aus der Partie mitzunehmen, witterte der FC BW Friesdorf seine Chance, doch noch den so wichtigen Dreier einzufahren. Zum Leidwesen der Trainer wurden dabei wieder hochprozentige Torchancen nicht genutzt. Zakaria Harrach hatte das 3:2 auf dem Fuß, rutschte aber vor dem Schuss auf das Tor aus. Luka Stjepanovic traf den Ball nicht und vergab aus fünf Metern.

Zum Ende des Spiels wurde fast nur in der Hälfte des SV Breinig gespielt. Friesdorf baute noch mal Druck auf.  Als Severin Scholz kurz vor Schluss erneut im Breiniger Strafraum zu Fall gebracht wurde, bewies Jan Marc Bringer erneut seine Nervenstärke und verwandelte den Strafstoß sicher zum 3:2.

„Die Mannschaft hat eine tolle Moral bewiesen, dieses Spiel mit Kampf und Physis gedreht“, resümierte Thomas Huhn nach der Partie.

Am kommenden Sonntag, 17. Oktober, gegen Glesch-Paffendorf kann sich Blau-Weiß nun aus eigener Kraft aus den Abstiegsrängen der Tabelle befreien.