In Vichttal war für Friesdorfs Erste nichts zu holen

Mit 3:2 kam Mittelrheinligist Friesdorf am Sonntag in Vichttal förmlich unter die Räder. Bereits in den ersten Minuten war deutlich zu erkennen, dass die Gastgeber mit mehr Einsatz, Kampf und Willen auf dem Platz standen. In der ersten Halbzeit wurde die Friesdorfer Elf beinahe an die Wand gespielt. Das zeigte sich auch im Spielverlauf. Bereits nach 11 Minuten erzielte Joseph Mbuyi das 1:0 für die Vichttaler. Nur zehn Minuten später erhöhte Marvin Dumslaff auf 2:0. In der 42. Minute versenkte Folajoni Orolade das Leder zum 3:0 in den Friesdorfer Maschen. Ganz anders die Angriffsbemühungen der Blau-Weißen. Das Spiel auf das Vichttaler Tor fand so gut wie überhaupt nicht statt. Im Mittelfeld ergab man sich kampflos den aggressiv aufspielenden Gastgebern.

Kurz vor der Pause konnte Friesdorfs Kanata Todate noch den 3:1 Anschlusstreffer erzielen.

„Dass es in der ersten Halbzeit nur 3:1 für Vichttal gestanden hat, lag zum einen daran, dass die Vichttaler einige ihrer Torchancen fahrlässig liegengelassen haben und zum anderen an der überragenden Leistung unseres Keepers Jörg Gräber, der die Bälle für die Friesdorfer immer wieder entschärfte“, erklärte Friesdorfs Coach Thomas Huhn.

Die Kabinenansprache des Trainerteams fiel dementsprechend ernst aus, in der Hoffnung, das Spiel zu Gunsten der Friesdorfer noch einmal herumreißen zu können. Zudem waren die Trainer aufgrund bereits erhaltener gelber Karten gezwungen, zwei Wechsel nach der Halbzeit vorzunehmen. Pascal Langen und Jordan Ramirez kamen für Patrick Reisenauer und Takaya Kato.

In der zweiten Halbzeit konnte das Friesdorfer Team das Spiel etwas offener gestalten. Ohne zwingende Torchancen auf beiden Seiten plätscherte das Spiel vor sich hin. Dabei war Vichttal bestrebt, den Deckel draufzumachen, Friesdorf hingegen den Anschluss zu schaffen.

In der 67. Spielminute verweigerte der Schiedsrichter den regelkonformen fünften Friesdorfer Wechsel von Stjepanovic mit dem Hinweis, es sei doch schon fünfmal gewechselt worden. Etwas ratlos blickten sich die Protagonisten auf beiden Bänken an. Minuten später, nachdem der Spieler sich schon wieder umgezogen hatte, erkannte der Schiedsrichter offenbar seinen Fehler und ließ den Wechsel zu.

Weiter ging es mit einer turbulenten Schlussphase, in der sich zunächst Friesdorfs Keeper Jörg Gräber eine gelb-rote Karte wegen einer flapsigen Bemerkung gegenüber dem Schiedsrichterabholte. Zuvor hatte er sich beim harten Einsatz vor dem 16er, der Linienrichter hatte die Fahne wegen Abseits oben, bereits die gelbe Karte eingehandelt. Da nun wirklich schon fünf Mal gewechselt worden war, musste Daniel Farkas ins Tor. Damit war Friesdorf fortan nur noch zu zehnt.

Weiter ging es auf dem Rasen, wobei das Spiel wegen der nun häufig auftretenden Wadenkrämpfe der Vichttaler Spieler unterbrochen wurde. Enttäuschend aus Friesdorfer Sicht, dass ein klarer Elfmeter an Scholz – vor dem 3:2 durch Stjepanovic in der Schlussminute – vom Schiedsrichtergespann nicht erkannt worden war.

Am Ende verließen die Friesdorfer punktlos das Feld. Es mangelte ihnen an diesem Sonntag an den wesentlichen Tugenden: Kampf, Mentalität und Intelligenz. Dieses Manko gilt es bereits im nächsten Spiel dringend abzulegen, denn dann wartet Regionalliga-Absteiger und Tabellenzweiter Berg. Gladbach 09.

Ein schweres Spiel aus Friesdorfer Sicht, vor allem vor dem Hintergrund, dass man sich nun nach zwei Spielen ohne Punkt bereits wieder im Abstiegsstrudel befindet. Viel Arbeit also für das Trainerteam Farkas /Huhn.