Friesdorf schmeißt Wegberg aus dem Pokal

Auf dem Papier war der FC Wegberg-Beeck der klare Favorit, hatte er doch in der Runde zuvor den Regionalligisten Bonner SC überraschend aus dem Bitburger Pokal geworfen. Auch in der Liga läuft es nach Plan, der Mittelrheinligist führt mit 33 Punkten das Tableau an, während der FC Blau-Weiß Friesdorf mit 16 Punkten Rang 10 bekleidet.

Doch wie so oft schrieb auch gestern der Pokal zur Freude der Friesdorfer Fans seine eigenen Gesetze.

Gleich vom Anpfiff weg war Blau-Weiß nicht nur physisch, sondern auch mental zu 100 Prozent auf dem Platz. „Wir sind von der ersten Minute sehr gut ins Spiel gekommen und haben uns auch die zwingenderen Torchancen erarbeitet,“ erklärte Friesdorfs Trainer Thomas Huhn. Eine davon nutzte Alperen Sürul in der 20. Spielminute zur verdienten 1:0 Führung. Wegbergs Torwart ließ den strammen Schuss von Sürul aus dem Sechzener zur Freude des Friesdorfer Anhangs durchrutschen.

Nur drei Minuten später war es erneut Sürul, der nach einer scharf hereingeschossenen Ecke den Ball im langen Eck des Wegberger Gehäuses unterbrachte.

Die Gäste verlegten sich nun auf‘s Kontern, wurden jedoch von den gut eingestellten Friesdorfern immer wieder ausgekontert. „Es hätte zur Halbzeit schon gut und gerne 4:0 stehen können, leider haben wir zwei hochkarätige Chancen durch Jimmy Mbiyavanga und Ertugrul Ünal sträflich liegengelassen,“ so Huhn.

Gut aufgelegt war auch Friesdorf Keeper Abduelrihim El Deghais, der einen erfolgreichen Abschluss des ein oder anderen gut vorgetragenen Wegberger Angriffs mit guten Paraden vereitelte.

Daher blieb es zur Pause vor rund 100 Zuschauern im Friesdorfer Sportzentrum bei der 2:0-Führung für die Gastgeber. Nun war Wegbergs Trainerteam gefordert.

„Es war uns klar,“ so Huhn, „dass Wegberg in der Halbzeit umstellen und mit mehr Druck nach vorne spielen würde, daher haben auch wir innerhalb der Mannschaft umgestellt.“

Mit Wiederanpfiff eröffnete Wegberg das erwartete Powerplay und erzielte in der 48. Minute den Anschlusstreffer zum 2:1, als der Ball zunächst am Aluminium und von da aus unglücklich vom Hinterkopf des Friesdorfer Keepers ins Tor bugsiert wurde. Verantwortlich für den Wegberger Anschlusstreffer zeichnete Shpend Hasani.

Wie so häufig ließ sich die Elf von Johannes Weitensteiner und Thomas Huhn davon beeindrucken. Nun ging ein kleiner Knick durch die Mannschaft. Die Folge, das Friesdorfer Spiel wirkte über die nun folgenden 20 Minuten ein wenig diffus. Doch auch diese Situation konnten die Gäste nicht für sich nutzen. Zwei Distanzschüsse aus 16 und 22 Metern wurden von Friesdorfs Nummer Eins sicher geklärt.

Auf Friesdorfer Seite gelang zu diesem Zeitpunkt aber auch nichts Zählbares, so ließ Yayuz Günal zwei Friesdorfer Konterchancen ungenutzt. Einen sehenswerten Angriff in der 82. Minute verwandelte Ertugru Ünal wunderbar zur 3:1 Führung. Den Spielentscheidenden Schlusspunkte setze Yavuz Günay dann in der 86. Minute, als er zum 4:1 Endstand einnetzte.

„Nun ziehen wir als BSC-Bezwinger-Bezwinger das erste Mal in der Friesdorfer Vereinsgeschichte in das Viertelfinale des Bitburger FVM Pokal ein und das als einziger noch verbleibender Bonner Verein, das macht uns stolz,“ resümierte ein sichtlich zufriedener Thomas Huhn. „Nun hoffen wir, dass auch die Öffentlichkeit diese Friesdorfer Leistung mehr würdigt, das würden wir uns jedenfalls wünschen,“ erklärte er mit einem Augenzwinkern auch in Richtung örtliche Presse.