70 Minuten konnten die Friesdorfer das Spiel gegen Frechen 20 offen gestalten, doch dann kam es knüppeldick und die Mannschaft um das Trainerteam Farkas/Huhn. Binnen nur zehn Minuten kassierte Blau-Weiß vorheimischem Publikum gleich drei Gegentreffer.
Dabei konnte das Trainerteam vor allem in den ersten 45 Minuten mit der Mannschaft durchaus zufrieden sein, denn die Einstellung stimmte. Nach einer kurzen Drangphase der Frechener entwickelte sich ein offenes Spiel, jedoch ohne richtige Torchancen auf beiden Seiten. Es war vielmehr ein Abnutzungskampf beider Mannschaften. Mit einem leistungsgerechten 0:0 ging es in die Pause.
Nach der Pause ging das laufintensive Spiel weiter. Nach 70 Minuten sah eigentlich alles nach einem torlosen Spiel aus, als es widererwartend eine für Friesdorf dramatische Wende nahm.
Nach einem aus Friesdorfer Sicht relativ harmlosen Foulspiel auf Höhe der Mittellinie erhielt der gerade aus einer Krankheit zurück gekehrte Daniel Farkas eine Gelb-Rote Karte. Die daraus resultierende Unruhe auf und neben dem Platz nutzte der Frechener Nils Habscheid zum 1:0.
Der Rückstand rüttelte die Friesdorfer zumindest wach, die nun, wenn auch glücklos, auf das Frechener Tor spielten. Selbst Torwart Gräber kam bei Standards in den Frechener 16er, dadurch ergab sich für die Gäste aus Frechen allerdings auch der Raum zum Kontern. Und sie nutzten ihn. Durch einen Konter in der 90. Minute blieb Friesdorfs Jan Marc Bringer nur ein Foulspiel übrig. Das ahndete der Schiedsrichter mit einer roten Karte wegen Notbremse.
Mit jetzt zwei Spielern weniger hatte Frechen dann auch keine Probleme, die weiter um Schadensbegrenzung kämpfenden Friesdorfer erneut auszukontern.
So baute Eray-Can Karaloglu in der 90. Minute die Frechener Führung auf 2:0 aus. In der Nachspielzeit (92.) Terence Okoeguale dann den Sack mit seinem Tor zum 3:0 zu.
Es war ein farbenfrohes Spiel, auch aufgrund der emotionalen Reaktionen auf dem Feld und von den Bänken. So ließ es sich der Schiedsrichter nicht nehmen, auch einen Spieler von der Frechener Bank vorzeitig unter die Dusche zu schicken.
„Mit der Leistung bis zur 70. Minute kann man zufrieden sein, bis dahin war ein Unentschieden in jedem Fall verdient und auch erreichbar. Doch die hohe Anzahl von Platzverweisen, die wir in den ersten Spielen der Saison hinnehmen mussten und die aus unserer Sicht nicht alle berechtigt sind, schwächt unsere Mannschaft von Spiel zu Spiel und macht auch die kommenden Aufgaben nicht leichter“, resümierte Friesdorfs Coach Huhn nach der erneuten Niederlage.
Diese Dinge gilt es aufzuarbeiten. Bereits am kommenden Sonntag reist der nächste Gegner, der Absteiger aus der Regionalliga SV Bergisch Gladbach 09, in die Margarethenstraße.