Nachdenkliche Gesichter gab es auf Seiten des Friesdorfer Trainerteams Farkas/Huhn nach der 1:2 Heimniederlage gegen die Vertretung aus Vichttal.
Die Friesdorfer starteten gut in das erste Heimspiel der Mittelrheinligasaison 21/22 und mussten im Vergleich zu den vorherigen Partien auch keinem frühen Rückstand hinterherlaufen. Stattdessen entwickelte sich von Beginn an ein ausgeglichenes Spiel auf beiden Seiten. Der für den verletzten Torhüter Weidner in die Startelf gerückte Jörg Gräber musste in der ersten Halbzeit nur zwei Mal eingreifen. Allerding ließ die Friesdorfer Offensive, wie in den Spielen zuvor auch, einige Torchancen ungenutzt liegen.
In der 38. Minute schickte der Schiedsrichter den Friesdorfer Ayman Lhadaf, der bereits in der 13. Minute nach einem unnötigen Foul mit Gelb bedacht wurde, mit einer Ampelkarte frühzeitig unter die Dusche.
Die Unterzahl zwang das Friesdorfer Trainerduo zu Umstellungen. Zunächst schien die angepasste Taktik aufzugehen, denn nur wenig später (42.) erziele Boris Kivoma, der erst in dieser Woche zum FC BW Friesdorf zurückgekommen war, die 1:0-Führung für die Gastgeber.
Nur zwei Minuten später hätte Nils Kochan mit einem Pass auf seine freistehenden Mitspieler Zakaria Harrach oder Severin Scholz die Führung ausbauen können, stattdessen entschied er sich, es selbst zu machen und schoss den Ball aus neun Metern über das gegnerische Tor. Mit der knappen 1:0 Führung ging es in die Pause.
Mit einer vermeintlich guten Taktik aus Sicht der Trainergespanns Farkas/Huhn ging es in die zweite Halbzeit. Doch die Hoffnungen währten nur kurz. Quasi mit dem Wiederanpfiff baute Vichttal Druck auf. Nach einem langen Ball wollte Jan Bringer den Ball nicht zum TW zurück, sondern nach vorne spielen. Der Ball landete jedoch beim Gegner und der ließ sich die Chance nicht entgehen. Hussein Alawie ließ sich nicht zweimal bitten und schoss direkt auf das Friesdorfer Tor. Unglücklicherweise wurde der Ball noch etwas abgefälscht und schlug unhaltbar für Friesdorfs Keeper Jörg Gräber im Friesdorfer Gehäuse ein.
Jetzt begann die schwächste Phase des Spiels von Blau-Weiß. Nur dank des überragenden Schlussmanns Gräber, der Friesdorf durch mehrere grandiose Rettungstaten im Spiel hielt, ist es zu verdanken, dass das Team in dieser Phase des Spiels nicht in Rückstand geriet.
In der 67. Spielminute lag verließt die Gastgeber dann aber doch das Matchglück, als ein Vichttaler Schuss aus 16 Metern an den Pfosten krachte, der Ball von dort dem schnell reagierenden Hendrik Artz vor die Füße fiel und von ihm ganz trocken im Friesdorfer Tor untergebracht wurde.
Da an diesem Tag vom Friesdorfer Mittelfeld, insbesondere den Sechsern, nichts zu sehen war, wurde nun gewechselt. Luka Stjepanovic und Aboubakar Vicente brachten mehr Leben in das Friesdorfer Spiel. Von nun an begann das Team zu kämpfen. Es wurden weitere Torchancen erarbeitet. So verfehlte Boris Kivoma nach einem Vichttaler Fehlpass das Tor aus 40 Metern nur knapp.
Luca Stjepanovic verpasste eine Hereingabe von Vicente. Das Matchglück und auch das Schiedsrichtergespann – so schien es – waren nicht auf Friesdorfer Seite. Zwei elfmeterwürdige Situationen an Kochan und Vicente wurden nicht als Fouls bewertet.
Am Ende blieb es beim 1:2 aus Sicht der Gastgeber. „Ein Unentschieden wäre sicher verdient gewesen. Uns bleibt jetzt am kommenden Donnerstag eine weitere Möglichkeit, endlich den ersten Punkt oder gar Sieg in der neuen Saison zu holen. Immerhin ist die erste Hürde genommen und das erste Tor wurde erzielt“, resümierte ein nachdenklicher Thomas Huhn nach 90 Minuten.
Unabhängig vom sportlichen Erfolg oder Misserfolg muss der FC BW Friesdorf nochmal auf dem Spielermarkt tätig werden und nach einem Torwart Ausschau halten.
Da die Verletzung von David Weidner, die er sich beim Abschluss-Training am Freitag zugezogen hatte, längerfristig ist und er möglicherweise erst in der laufenden Rückrunde wieder trainieren kann, sucht der FC BW Friesdorf nun einen weiteren Torwart.